Die ehemaligen Tagelöhnerhäuser in der Markgrafenstraße 18 - 20 gehören zu den letzten Überbleibseln des historischen Ortskerns um die Melanchthonkirche in Freiburg-Haslach.

Wir Mieter_innen, haben diese drei kleinen, denkmalgeschützten Häuser aus dem 17. Jahrhundert erhalten. Im Sommer 2002 konnten wir die Häuser von der Kirche in Erbpacht übernehmen. Hierfür haben wir mit dem Mietshäuser Syndikat eine GmbH gegründet. Seitdem organisieren wir ein selbstverwaltetes Mietshausprojekt.

Gemäß dem Erbpachtvertrag liegt die Zukunft der Häuser für die nächsten 99 Jahre in den Händen der Mieter_innen.

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  • Die Renovierung

    Bei den sogenannten Melanchthonhäusern handelt es sich um ein Gebäudeensemble von drei kleinen Häusern und einer Scheune.

    In Zusammenarbeit mit dem Denkmalamt haben wir die Häuser zwischen 2004 und 2007 renoviert und Wohnraum für momentan neun Menschen geschaffen.

    Im Herbst 2011 nahmen wir die Sanierung der der Außenfassade und die Restaurierung der denkmalgeschützten Scheune vor, die zum Teil einsturzgefährdet war. An der Scheune befindet sich ein historisches Wandbild aus dem Jahr 1746, das wir restaurieren ließen.

    Ein Artikel der Badischen Zeitung vom 26. April 2011 widmet sich unserem Hausprojekt.

  • Motivation

    Die Mieten in Freiburg bewegen sich im Allgemeinen auf hohem Niveau. Für Menschen mit kleinem Geldbeutel ist es schwierig, bezahlbare Mietwohnungen zu finden. Unser Haus ist dem Immobilienmarkt entzogen und wirft keinen Profit ab. Dadurch sind sozial verträgliche Mieten dauerhaft gesichert.

  • Umsetzung

    Die Mieter_innen übernehmen ihre Häuser jedoch nicht als individuellen, sondern als kollektiven Besitz. Wir sind BesitzerI_nnen, Mieter_innen, Vermieter_innen und Verwalter_innen in Personalunion, solange wir im Projekt wohnen. Die Häuser sind somit immer in den Händen derer, die darin leben.

    Die Miete der mark20 liegt im unteren Bereich des Mietniveaus.
    Durch den fortlaufenden Solidarbeitrag und zukünftige Mietüberschüsse werden neue Projekte unterstützt.

  • Finanzierung

    Für die Baumaßnahmen waren wir neben Bankkrediten auf Geld in Form von Direktkrediten angewiesen. Bei einem Direktkredit entfällt der Umweg über die Bank: Für uns wird der Kredit billiger und Anleger_innen wissen genau, wofür Ihr Geld verwendet wird - ihr Geld „arbeitet“ direkt für eine soziale Idee.

    Durch die fortwährend gezahlten Mieten wird das Projekt über die Jahre wieder entschuldet.

    Wir sind weiter an Direktkrediten interessiert und freuen uns über Kontaktaufnahmen über mark20 syndikat.org, um Fragen und ggf. den Kreditvertrag persönlich zu klären.

    Im Rahmen der Vermögensanlage, die im Annehmen von Direktkrediten (Nachrangdarlehen) besteht, nimmt die mark20 GmbH ab dem 1.1.2016 innerhalb von 12 Monaten nicht mehr als 100.000,- Euro an. Es besteht keine Prospektpflicht nach dem Vermögensanlagengesetz.

  • Das Mietshäuser Syndikat

    Das Mietshäuser Syndikat ist ein Zusammenschluss selbstorganisierter Mietshäuserprojekte. Begonnen hat alles vor über 20 Jahren mit zwei Gebäuden auf dem Grethergelände in Freiburg. Inzwischen gibt es über 30 Projekte, verteilt über ganz Deutschland. Sie haben die gleiche Organisationsstruktur:
    Jede Projekt-GmbH hat zwei Gesellschafter. Diese sind

    • Der Hausverein, der alle Menschen vereinigt, die im Projekt wohnen und arbeiten.
    • Das Mietshäuser Syndikat, dessen Mitsprache sich auf ein Vetorecht beschränkt, welches eine Reprivatisierung und erneute Vermarktung verhindert.

    So sind die Gebäude auf Dauer dem Immobilienmarkt entzogen. Festgelegt ist dies im Gesellschaftervertrag der Haus-GmbH, in unserem Fall also der mark20-GmbH. Diese ist die Eigentümerin des Hauses und damit auch die Vermieterin. Weitere Grundbausteine des Vertrags sind die sozialverträgliche Mieten und die Verwaltung in Selbstorganisation. Vertragsänderungen sind nur mit Zustimmung beider Partner möglich.

    Mehr Informationen: www.syndikat.org

  • Die mark20 im Überblick

    Mietshaus in Selbstorganisation seit 2002

    Grundstück 460qm
    Wohnraum 360qm
    Gesamtkosten 420.000 Euro
    Kaltmiete ca. 5,6 Euro/qm
    Solibeitrag 0,21 Euro/qm